Elektronische Wertpapiere und die Blockchain-Technologie

NFT: Was sind ( cool ) Non-Fungible-Token?

Was ist ein NFT und wie funktioniert die Technologie?

Bitcoin, Ethereum, Dash, Ripple oder Masternodes: Begriffe, die mittlerweile selbst solchen Menschen bekannt sind, die sich eigentlich gar nicht näher mit Kryptowährungen beschäftigen. Nun geistert ein neues Thema durch die Medien: NFT – also Non-Fungible-Token. Aber was genau hat es damit auf sich? Wir geben Ihnen einen Überblick und erklären wichtige Details.

Was sind Non-Fungible-Token?

Künstler gelten als kreative, weltoffene Menschen, die gerne neue Trends und Technologien aufgreifen. Kein Wunder also, dass der Hype um die NFTs ihren Ursprung in der Kunst- und Kulturszene hat. Ende 2020 versteigerten Musiker wie die Band Deadmau5 oder die Sängerin Grimes Non-Fungible-Token und erwirtschafteten mit diesen Verkäufen riesige Gewinne. Aber von vorn: Non-Fungible-Token bedeutet übersetzt so viel wie „nicht austauschbarer Token“. Fungibilität – oder eben Austauschbarkeit – ist ein Begriff aus dem Finanzwesen.

Er beschreibt die Möglichkeit, einen Gegenstand mit einem anderen, vergleichbar werthaltigen Gegenstand auszutauschen. So können Sie einen hundert Euro Schein gegen zwei 50 Euro Scheine eintauschen, ohne dass Sie dabei einen Verlust oder Gewinn machen. NFTs sind das genaue Gegenteil. Denn jeder NFT ist einzigartig und kann eben nicht durch einen anderen Gegenstand ersetzt werden.

Digitale Non-Fungible-Token und reale Besitzverhältnisse

Token sind also Wertmarken, die einen Vermögenswert digitalisiert abbilden. Jeder Token steht dabei für einen bestimmten Wert und eine Funktion. Auch Immobilien, Musikrechte oder Gemälde können tokenisiert werden. Dies erfolgt dadurch, dass die mit dem Vermögenswert verbundenen Rechte und Pflichten auf den Token übertragen werden. Mit anderen Worten: Die Besitzverhältnisse werden digital abgebildet und können anschließend gehandelt werden. Ein Beispiel: Der bis dahin recht unbekannte Designer und Animator Mike „Beeple“ Winkelmann wurde nach der Versteigerung eines NFTs zu einer Bildcollage zu einem der wohlhabendsten Künstler. Mehr als 58 Millionen Euro erhielt Winkelmann für sein Werk „Everydays: The First 5000 Days“. Eine stolze Summe, die zeigt, in welchen Kategorien sich digitale Währungen und Technologien mittlerweile bewegen.

Wie funktioniert die Technologie hinter den Non-Fungible-Token?

Im Prinzip handelt es sich bei den Non-Fungible-Token um eine Technologie, die auf den moderneren Variationen der Blockchain beruht. Beispiele sind die Kryptowährungen Ethereum, NEO, WAX oder Tezos. In diese digitalen Währungen können – im Gegensatz zu Bitcoin – Programme integriert werden – sogenannte Smart Contracts. So entstehen Einträge auf der Blockchain, die nicht zerteilt oder getauscht werden können, sondern im wahrsten Sinne des Wortes einzigartig sind. Und genau diese Einträge werden Non-Fungible-Token genannt.

Um das Prinzip noch einmal an einem Beispiel zu verdeutlichen: Ein Gemälde von Picasso ist und bleibt einzigartig. Sie können es zwar als Bild auf Ihrem Desktop speichern, sich eine Poster-Kopie an die Wand hängen oder versuchen, es selbst nachzuzeichnen – das echte Gemälde verliert dadurch aber nichts von seiner Einzigartigkeit und seinem Wert.

Können NFTs denn nicht einfach kopiert werden?

Natürlich kann jeder – wie oben beschrieben – ein bestimmtes Bild kopieren und abspeichern. Ein NFT kann jedoch nicht kopiert werden, da es sich dabei um die Besitzrechte an dem Objekt handelt. NFTs sind damit so etwas wie wertvolle Sammelobjekte mit einer digitalen Signatur, die das Original von Kopien unterscheidet. NFTs sind als eine Folge von Zahlen und Buchstaben gespeichert, die quasi die virtuelle Urkunde darstellen, die der Besitzer des NFTs zum Nachweis der Originalität vorzeigen kann. Diese „Urkunde“ enthält wichtige Informationen wie etwa das genaue Verkaufsdatum und Angaben zur Identität des jeweiligen Käufers.

Welche berühmten NFTs wurden bereits verkauft oder versteigert?

Ein Beispiel für ein Gemälde, das für mehrere Millionen Euro versteigert wurde, haben wir ja bereits genannt. Es gibt aber viele weitere Objekte, die als Non-Fungible-Token verkauft oder versteigert wurden. Hier nur einige Beispiele:

  • Twitter-Gründer Jack Dorsey erstellte einen NFT zu seinem ersten eigenen Tweet und versteigerte diesen für über zwei Millionen Euro.
  • Spieler des Games „Cryptokitties“ können zwei digitale Katzen kombinieren und so neue, vom Algorithmus generierte, einzigartige Katzen entstehen lassen. Eine dieser Katzen wurde kürzlich für 900.000 Euro verkauft.
  • Ein Video, das zeigt, wie der Basketball-Star LeBron James einen Korb wirft, wurde für mehr als 200.000 Euro an einen neuen Besitzer verkauft.

Auch virtuelle Immobilien oder Grundstücke, wie sie etwa im Computerspiel „Minecraft“ vorzufinden sind, können als NFT gehandelt und versteigert werden.


NFT mit Immobilien denkbar?
NFT mit Immobilien denkbar?

Können Non-Fungible-Token verloren gehen?

Ja, denn virtuelle Urkunden enthalten zwar alle Daten zur Urheberschaft und dem Besitz des NFTs. Diese digitalen Urkunden müssen aber naturgemäß auf einem Server hinterlegt werden. Wird die entsprechende Website gelöscht oder zieht der Server um, auf dem der Non-Fungible-Token hinterlegt ist, halten Sie im Zweifel nur einen toten Link in den Händen.

Wie erwerbe ich Eigentumsrechte an Non-Fungible-Token?

Prinzipiell können Sie NFTs auf einem der zahlreichen NFT-Marktplätze kaufen. Sie erwerben dann einen digitalen Datensatz, der häufig eine URL oder eine Seriennummer enthält und der anschließend an Ihre Adresse in der Blockchain gesendet wird. Besitzen Sie dieses NFT kann kein anderer Mensch Anspruch anmelden, bis Sie den Non-Fungible-Token verkaufen oder verschenken. Beachten Sie aber: Für NFTs existieren bislang keine rechtlichen Rahmenbedingungen, die Käufer und Verkäufer schützen.

Falls ein Autor eines Non-Fungible-Token einfach weitere Kopien anfertigt und diese als Originale verkauft, gibt es bisher kaum eine Handhabe. Und natürlich sollten Sie beim Kauf eines NFT immer überprüfen, ob der Verkäufer den Vermögenswert auch tatsächlich besitzt. Im Zweifel ist eine schriftliche Eigentumsübertragung daher bisher noch der sicherere Weg

BSM Blockchain Lösungen

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Michael Bauer – Geschäftsführer BSM Management&Support Gmbh